Selbstliebe


Selbstwert/ Selbstliebe: Liebe ich mich selbst?

Lesezeit ca. 4 min. (Blog vom 18.07.2021)

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Liebe ich mich selbst?

Kannst du dich nackt vor den Spiegel stellen und lächeln? Kannst du in einem Meeting zugeben, wenn du etwas nicht weißt? Nimmst du jede Kritik dir sofort zu Herzen und analysierst Stunden? Vergleichst du dich ständig mit anderen? Fehlt dir Liebe und Anerkennung von deinem Umfeld? Du denkst, du bist es nicht wert?

Falls du mehr als eine Frage mit Ja beantwortet hast, darfst du dir mehr Liebe schenken.

Aber wie? Dazu erstmal ein kleiner Ausflug zurück in die Literatur meiner Bachelorarbeit zum Thema Selbstwert…

Was bedeutet Selbstwert?

Selbstwert beschreibt die persönliche Bewertung der eigenen Persönlichkeit und dem Wunsch nach einem “eigenen Wert” (Myers & Myers, 1992; Rosenberg & Rosenberg, 1978). Der allgemeine Selbstwert lässt sich nach Shavelson, Hubner & Stanton (1796) in 4 Bereiche untergliedern:

  • emotionaler Selbstwert (Zufriedenheit mit sich selbst)

  • leistungsbezogener Selbstwert (Wissen)

  • sozialer Selbstwert (Umgang mit Kritik sowie Sicherheit im Kontakt)

  • körperbezogener Selbstwert (Attraktivität und Sportlichkeit)

Familiäre Unterstützung, Anerkennung durch andere, Wettbewerb, Aussehen, Erfolg und ethische Wertorientierung sind ausschlaggebende Faktoren für einen steigenden oder fallenden Selbstwert (Crocker & Wolfe, 2001; Schuetz, 2003).

Ein hoher Selbstwert zeigt sich anhand einer generellen Anerkennung und Liebe des Selbst, Gesundheit, sozialer Integration, Wohlbefinden, Zuversicht sowie höherer Leistung (Brown et al., 2001; Leary, Tambor, Terdal & Downs, 1995; Weiss, Schneewind & Olson, 1995). Da ein zu hoher Selbstwert aber ebenfalls ungesund ist (Gefahr zu Narzissmus laut Schuetz, 2000) wird als optimaler Selbstwert ein hoher, aber sicherer Selbstwert angestrebt. Darunter versteht man einen realistischen Umgang mit eigenen Fehlern, bedingungsloser Selbstakzeptanz und der Annahme der eigenen Schwäche (Kernis, 2003; Brown et al., 2001; Ellis, 1997).

Was drückt den Selbstwert?

Aussehen (z. B. Zahnspange, sehr groß oder sehr klein), erlebte Gewalt, Worte von Eltern und Geschwistern, Prägung, Erlebnisse in der Schule (z. B. Mobbing), Glaubenssätze, Kritik, Vergleiche mit anderen…

Folgen eines niedrigen Selbstwerts?

Zurückziehen, klein machen, verkrampftes Streben nach Perfektionismus, Depression, Burnout…

Was kann ich tun bei geringem (noch nicht optimalen) Selbstwert?

  • Finde heraus was deine Stärken sind, sprich worin bist du gut, wo generierst du Wert

  • Was sind deine Schwächen? Du darfst dazu stehen, jeder hat seine Schwächen

  • FuckUp - tausche dich mit anderen aus, was ihre peinlichsten Momente waren und lacht darüber (ich nutze die Frage gerne in einem Training zum Thema Online Moderation - was waren die peinlichsten Situationen in Online Meetings) - not everybody is perfect!

  • Überlege wie du mit Fehlern umgehst. Vertuschen, schlechtes Gewissen, Krönchen richten und weiter?

  • Schreibe ein Erfolgstagebuch (z. B. Das 6-Minuten-Tagebuch)

  • Überlege dir Maßnahmen, die dir helfen deinen persönlichen Selbstwert zu erhöhen, z. B. 1x pro Woche nackt vor den Spiegel stellen, dich für deine Fehler zu loben oder Zeit für dich zu nehmen. Die Zahl steigerst du dann in regelmäßigen Abständen. Nutze Apps in denen du deine Erfolge und Ziele tracken kannst (z. B. Strides)

  • Bedanke dich bei anderen bzw. lobe diese, wenn du happy mit deren Leistung / Feedback bist - da kommt sicherlich auch bald was zurück :-)

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei diesen Übungen und bitte behalte dir immer im Hinterkopf, dass dein Selbstwert sich nicht von heute auf morgen erhöhen lässt. Hier ist deine Geduld als auch dein Mut gefragt.

In Liebe,

deine Eva